54 - Medcast - Innere Medizin - Gastritis [ID:5955]
50 von 96 angezeigt

Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Hallo liebe Zuhörer, der heutige Bedcast trägt den Titel Gastritis, wenn Essen nur noch schmerzt.

Viel Spaß! Welche Typen von einer Magenschleimhautentzündung kann man denn unterscheiden?

Wie viele andere Krankheitsbilder auch, kann man zwischen einer akuten und einer chronischen Form

unterscheiden. Oft wichtiger für mögliche Therapien ist jedoch die Unterscheidung nach

der jeweiligen Ursache der Magenschleimhautentzündung. Und wie heißen diese Typen? Man unterscheidet die

Typen A, B und C. Bei einer Gastritis vom Typ A liegt eine autoimune Ursache vor. Beim Typ B sind

Bakterien, meist Teli-cobacter pylori, die Ursache und beim Typ C liegt eine chemisch-irritative

Ursache vor. Was kann man sich denn unter einer chemischen Ursache vorstellen? Alkohol oder auch

nicht-steroidale Antireumatika können zu einer Gastritis vom Typ C führen. Weitere Gastritistypen

gibt es also nicht mehr? Doch, es gibt noch Sonderformen, die aber in der Klinik eher selten

gesehen werden. Aber nun zurück zu der am Anfang schon angesprochenen akuten Gastritis. Kannst du

dir vorstellen, welche Auslöser hier in Frage kommen? Na, wahrscheinlich Dinge, die den Magen

stark reizen. Richtig. Und was könnte das sein? Nicht-steroidale Antireumatika? Ja, da hast du

recht. Medikamente wie nicht-steroidale Antireumatika, Eisen oder Chemotherapeutika sind oft der

Auslöser. Aber auch toxische Substanzen wie Alkohol können zu Schleimhautschädigungen führen.

Es gibt noch eine Reihe weiterer wichtiger Auslöser, die man gerne vergisst. Auch akute

Strahlenschäden, Hitze oder toxinbildende Bakterien können die Ursache für die akuten

Magenschmerzen sein. Findet sich denn bei jedem Patienten immer eine Ursache für seine Beschwerden?

Nein, ganz und gar nicht. Na, was war denn dann der Auslöser? Auch psychische Faktoren sollte

man nicht außer Acht lassen. Wenn keine körperliche Ursache gefunden werden kann,

spricht man von einem sogenannten Reizmagen oder einer funktionellen Dyspepsie. Okay,

das ist mir jetzt soweit klar. Aber was muss ich jetzt genau tun, wenn ein Patient zu mir

kommt und mir ganz klassische Schmerzen im Magenbereich angibt? Was für Diagnosemöglichkeiten

gibt es? Wie eigentlich bei jeder Krankheit ist eine ausführliche Anamnese von Wichtigkeit.

Hier sollte bei der Einnahme von Medikamenten und Genusmitteln genau nachgefragt werden.

Natürlich sollte auch die klinische Untersuchung nicht vergessen werden.

Sollte nicht auch eine Gastroskopie erfolgen? Nicht jede Gastritis muss gastroskopisch gesichert

werden. Wenn die Diagnose jedoch nicht sicher ist und eventuell differenzial diagnostisch ein

Karzinom oder ein Ulkus abgeklärt werden muss, kann sie erforderlich werden. Was kann denn

der Gastroenterologe bei einer Endoskopie des Magens sehen, wenn eine Gastritis vorliegt?

Die Magenschleimhaut ist dann ödematös und gerötet. Teilweise sind Blutungen sichtbar.

Und das beweist dann sicher eine Gastritis? Es wird noch eine histologische Probe entnommen,

die dann der Pathologie untersucht. Die makroskopische und histologische Begutachtung

zusammen können eine sichere Diagnose stellen. Okay, und wenn ich jetzt sicher eine akute

Gastritis diagnostiziert habe, wie kann ich dem Patienten helfen? Es ist wichtig dem Patienten

zu erklären, welche Nahrungs- und Genussmittel er in nächster Zeit tunlichst meiden sollte.

Alkohol und Rauchen sollten möglichst völlig vermieden werden. Über einen begrenzten Zeitraum

können Protonenpumpeninhibitoren eingesetzt werden. Diese helfen schnell und lindern die

Schmerzen. Bei einer extrem schmerzenden akuten Gastritis kann es auch nötig sein,

dass der Patient nüchtern bleibt. Im besten Fall konnte der Arzt schon in der Ananese feststellen,

worauf die Gastritis zurückzuführen ist. Soweit dies möglich ist, sollte die Therapie

dann natürlich darin bestehen, diesen Auslöser zu meiden. Ich glaube, jetzt habe ich die akute

Gastritis soweit ganz gut verstanden. Kannst du mir aber nochmal genauer erklären, wie das mit

diesen verschiedenen Typen bei der chronischen Gastritis war? Klar. Weißt du noch, was der

Auslöser beim Typ A war? Warte. Autoimmun. Richtig. Die Typ A Gastritis ist jedoch vergleichsweise

selten. Sie ist mit anderen Autoimmunkrankheiten assoziiert, beispielsweise mit der Hashimoto

Thyroiditis. Eine Autoantikörperbildung gegen die Protonenpumpen der Parietalzellen und gegen den

Intrinsic Factor führt dazu, dass die Parietalzellen kaputtgehen. Es kommt zu einer

A-Chlorhydrie mit reaktiver Hypergastrinämie. Was ist eine A-Chlorhydrie und was ist eine

Teil einer Videoserie :

Presenters

Theresa Lippert Theresa Lippert

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:09:09 Min

Aufnahmedatum

2016-01-19

Hochgeladen am

2016-01-19 10:45:20

Sprache

de-DE

Gastritis – Wenn Essen nur noch schmerzt

Welche Typen von einer Magenschleimhautentzündung kann man denn unterscheiden?

Was kann man sich denn unter einer chemischen Ursache vorstellen?

Tags

Ursachen Gastritis Typen Medcast Medizin Innere
Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen