Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Hallo liebe Zuhörer, der heutige Bedcast trägt den Titel Gastritis, wenn Essen nur noch schmerzt.
Viel Spaß! Welche Typen von einer Magenschleimhautentzündung kann man denn unterscheiden?
Wie viele andere Krankheitsbilder auch, kann man zwischen einer akuten und einer chronischen Form
unterscheiden. Oft wichtiger für mögliche Therapien ist jedoch die Unterscheidung nach
der jeweiligen Ursache der Magenschleimhautentzündung. Und wie heißen diese Typen? Man unterscheidet die
Typen A, B und C. Bei einer Gastritis vom Typ A liegt eine autoimune Ursache vor. Beim Typ B sind
Bakterien, meist Teli-cobacter pylori, die Ursache und beim Typ C liegt eine chemisch-irritative
Ursache vor. Was kann man sich denn unter einer chemischen Ursache vorstellen? Alkohol oder auch
nicht-steroidale Antireumatika können zu einer Gastritis vom Typ C führen. Weitere Gastritistypen
gibt es also nicht mehr? Doch, es gibt noch Sonderformen, die aber in der Klinik eher selten
gesehen werden. Aber nun zurück zu der am Anfang schon angesprochenen akuten Gastritis. Kannst du
dir vorstellen, welche Auslöser hier in Frage kommen? Na, wahrscheinlich Dinge, die den Magen
stark reizen. Richtig. Und was könnte das sein? Nicht-steroidale Antireumatika? Ja, da hast du
recht. Medikamente wie nicht-steroidale Antireumatika, Eisen oder Chemotherapeutika sind oft der
Auslöser. Aber auch toxische Substanzen wie Alkohol können zu Schleimhautschädigungen führen.
Es gibt noch eine Reihe weiterer wichtiger Auslöser, die man gerne vergisst. Auch akute
Strahlenschäden, Hitze oder toxinbildende Bakterien können die Ursache für die akuten
Magenschmerzen sein. Findet sich denn bei jedem Patienten immer eine Ursache für seine Beschwerden?
Nein, ganz und gar nicht. Na, was war denn dann der Auslöser? Auch psychische Faktoren sollte
man nicht außer Acht lassen. Wenn keine körperliche Ursache gefunden werden kann,
spricht man von einem sogenannten Reizmagen oder einer funktionellen Dyspepsie. Okay,
das ist mir jetzt soweit klar. Aber was muss ich jetzt genau tun, wenn ein Patient zu mir
kommt und mir ganz klassische Schmerzen im Magenbereich angibt? Was für Diagnosemöglichkeiten
gibt es? Wie eigentlich bei jeder Krankheit ist eine ausführliche Anamnese von Wichtigkeit.
Hier sollte bei der Einnahme von Medikamenten und Genusmitteln genau nachgefragt werden.
Natürlich sollte auch die klinische Untersuchung nicht vergessen werden.
Sollte nicht auch eine Gastroskopie erfolgen? Nicht jede Gastritis muss gastroskopisch gesichert
werden. Wenn die Diagnose jedoch nicht sicher ist und eventuell differenzial diagnostisch ein
Karzinom oder ein Ulkus abgeklärt werden muss, kann sie erforderlich werden. Was kann denn
der Gastroenterologe bei einer Endoskopie des Magens sehen, wenn eine Gastritis vorliegt?
Die Magenschleimhaut ist dann ödematös und gerötet. Teilweise sind Blutungen sichtbar.
Und das beweist dann sicher eine Gastritis? Es wird noch eine histologische Probe entnommen,
die dann der Pathologie untersucht. Die makroskopische und histologische Begutachtung
zusammen können eine sichere Diagnose stellen. Okay, und wenn ich jetzt sicher eine akute
Gastritis diagnostiziert habe, wie kann ich dem Patienten helfen? Es ist wichtig dem Patienten
zu erklären, welche Nahrungs- und Genussmittel er in nächster Zeit tunlichst meiden sollte.
Alkohol und Rauchen sollten möglichst völlig vermieden werden. Über einen begrenzten Zeitraum
können Protonenpumpeninhibitoren eingesetzt werden. Diese helfen schnell und lindern die
Schmerzen. Bei einer extrem schmerzenden akuten Gastritis kann es auch nötig sein,
dass der Patient nüchtern bleibt. Im besten Fall konnte der Arzt schon in der Ananese feststellen,
worauf die Gastritis zurückzuführen ist. Soweit dies möglich ist, sollte die Therapie
dann natürlich darin bestehen, diesen Auslöser zu meiden. Ich glaube, jetzt habe ich die akute
Gastritis soweit ganz gut verstanden. Kannst du mir aber nochmal genauer erklären, wie das mit
diesen verschiedenen Typen bei der chronischen Gastritis war? Klar. Weißt du noch, was der
Auslöser beim Typ A war? Warte. Autoimmun. Richtig. Die Typ A Gastritis ist jedoch vergleichsweise
selten. Sie ist mit anderen Autoimmunkrankheiten assoziiert, beispielsweise mit der Hashimoto
Thyroiditis. Eine Autoantikörperbildung gegen die Protonenpumpen der Parietalzellen und gegen den
Intrinsic Factor führt dazu, dass die Parietalzellen kaputtgehen. Es kommt zu einer
A-Chlorhydrie mit reaktiver Hypergastrinämie. Was ist eine A-Chlorhydrie und was ist eine
Presenters
Theresa Lippert
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:09:09 Min
Aufnahmedatum
2016-01-19
Hochgeladen am
2016-01-19 10:45:20
Sprache
de-DE
Gastritis – Wenn Essen nur noch schmerzt
Welche Typen von einer Magenschleimhautentzündung kann man denn unterscheiden?
Was kann man sich denn unter einer chemischen Ursache vorstellen?